Auf der Suche nach einem Namen für ein neues, international agierendes Ensemble, das viel Wert auf Klarheit, Dynamik, Farbigkeit und tiefe Aussage der Musik legt, sind wir auf Musica Vivax gestoßen. Die zahlreichen Bedeutungen stimmen völlig mit der Einstellung und dem interpretatorischen Ideal des Ensembles: „die Kraft der Musik”, „Kraft in der Musik”, „Lebenskraft von Musik” überein.
Musik kann wohl nicht neu erfunden werden, vieles ist aber neu definierbar, und die besten Musiker der neuen Generation in einem Ensemble zu einen kann besondere und neue Wege ebnen. Unser Ziel ist es, neben der Pflege der Tradition Harnoncourts in der historischen Aufführungspraxis auch neue, eigene Richtungen einzuschlagen und bei der Interpretation keine Mühen zu scheuen, die Grenzen des Machbaren musikalisch und spielerisch auszuloten.
Wir haben den Vorteil, dass unsere Mitglieder auf der einen Seite sehr viel mit führenden modernen Symphonieorchestern und bedeutenden Dirigenten musizieren (z. B. Abbado, Haitink, Harnoncourt, Pinnock, Norrington, Hengelbrock, Gardiner) und auf der anderen Seite auch mit namhaften „historischen” Ensembles Erfahrungen gesammelt haben (Concentus Musicus, Concerto Köln, Wiener Akademie, Freiburger Barockorchester, Balthasar Neumann Ensemble usw.). Dadurch treffen sich Erfahrungen und Wissen, die in unserer Arbeit angewandt und mit unserer Musizierfreude verbunden werden.
An erste Stelle unserer Arbeit steht die Darstellung der reinen Musik, die Wiedergabe der klaren Aussage ohne Manierismen durch die volle Auslotung der gegebenen Möglichkeiten in Artikulation, Schwingung, Emotion und Dynamik. Uns ist bewusst, dass große Einheiten nur durch tief gehende Detailarbeit verstanden und gestaltet werden können.
Wichtig ist uns, einen plastischen, durchsichtig-transparenten Klang so nahe wie möglich am Text des Komponisten erstehen zu lassen, um dessen Intentionen mit unseren Emotionen ideal zu verschmelzen.
Besonders interessant finden wir selten aufgeführte Raritäten, die nicht nur die Verschiedenheit der Nationalitäten unserer Mitglieder widerspiegeln, sondern auch die Vielfalt und Tiefe bieten, die unseren musikalischen und interpretatorischen Vorstellungen entsprechen. So möchten wir uns neben den „großen” Komponisten z. B. auch auf die Werke von Georg Muffat, Tomaso Albinoni, aber auch auf die Chor-Orchesterwerke von Dietrich Buxtehude oder Vincent Lübeck konzentrieren.
Das Ensemble Musica Vivax Wien - auf Originalinstrumenten - akquiriert seine Mitglieder aus der jungen Musikergeneration namhafter Barockensembles und großer Symphonieorchester. Die Liebe zur Musik führte den Leiter des Ensembles, István Bán, anschließend an seine in Ungarn abgeschlossenen Studien (unter anderem in Molekulargenetik), nach Wien, wo er bei Peter Planyavsky Kirchenmusik und Orgel, sowie bei Erwin Ortner und Jordi Casals Chor- und Ensembleleitung studierte. Seine internationale Konzerttätigkeit führte ihn durch ganz Europa. Als langjähriges Mitglied des von seinem Professor geleiteten „Arnold Schoenberg Chores“ erlernte er die authentische Interpretationskunst an der Seite von Nikolaus Harnoncourt, was ihn tief beeindruckt hat. Er erhielt von ihm für seine Tätigkeit als Dirigent eine persönliche Empfehlung, die ihn dazu angeregt hat, ein Ensemble zu gründen, um diese Tradition in der historischen Aufführungspraxis weiterzuführen, aber auch neue, eigene Wege zu beschreiten. Seit 2006 ist István Bán Leiter der „Bach-Kantatenkonzerte“ in der Evangelischen Bischofskirche in der Budaer Burg in Budapest, wo er auch als Hauptorganist tätig ist. Er ist weiters Mitglied der Ungarischen Händelgesellschaft.
Der Konzertmeister des Ensembles Musica Vivax Wien, spielt seit seinem 4. Lebensjahr Violine und inskribierte bereits mit 14 Jahren an der Kunstuniversität in Wien. Parallel dazu besuchte er das Wiener Musikgymnasium. Er blickt auf internationale Konzerttätigkeit mit dem Klangforum Wien, dem Concentus Musicus Wien und dem Wiener Kammerorchester zurück. Seit 1996 ist er Mitglied des Chamber Orchestra of Europe. Er gründete „das Joseph Haydn Quartett, Wien (Primarius)” mit welchem er Konzerte, Rundfunkaufnahmen und Kammermusikprojekte realisiert. Solistische Tätigkeit mit vielen Kammerorchestern in Europa, Asien und den USA. Zahlreiche Fernseh- und Rundfunkübertragungen, sowie CD-Aufnahmen (u.a. bei der Deutsche Grammophon mit Daniel Hope und bei der Camerata Tokyo). Zusammenarbeit mit Claudio Abbado, Martha Argerich, Ádám Fischer, Nikolaus Harnoncourt, Heinz Holliger, Herbert von Karajan, Gidon Kremer, Sir Roger Norrington, Murray Pereira, Julian Rachlin, András Schiff, Georg Solti, Christian Tetzlaff und Sándor Végh.
Luis Zorita, in León (Spanien) geboren, studierte in Chicago und Graz und schloss sämtliche Studien mit Auszeichnung ab. Erste Preise errang er bei Solowettbewerben in Spanien, den USA, Japan und Österreich. Er war Solocellist des Orquestra de Cadaqués, Gastprinzipal des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters und des Wiener Kammerorchesters, ist Gastmusiker des Chamber Orchestra of Europe und des Mahler Chamber Orchestra, sowie Cellist des „Merlin-Ensembles Wien“. Auftritte und Einladungen zu namhaften Festivals in ganz Europa, Südamerika, Asien und den USA säumen seine Laufbahn. Als Solist konzertierte er mit zahlreichen großen Orchestern in wichtigen Kulturzentren Spaniens, in Chicago, London, Ljubljana, Zagreb, Graz und Wien mit Cellokonzerten von Haydn, Elgar, Saint-Saëns, Lalo, Rodrigo, dem Brahms-Doppelkonzert und dem Beethoven-Tripelkonzert unter Sir Neville Marriner. Zahlreiche CDs, Live-Übertragungen und Meisterkurse runden seine Tätigkeit ab.
Péter Kővári, 1983 in Székesfehérvár (Ungarn) geboren. Seine Kirchenmusik - und Instrumentalstudien bei Peter Planyavsky, Erwin Ortner und Jordi Casals absolvierte er in Wien, wo er derzeit sein PhD-Studium weiterführt. 2010 debütierte er im Wiener Musikverein mit der Rolle „Spirit“ aus Purcells „Dido and Aeneas“ unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt und erhielt im selben Jahr das Stipendium für junge, hochbegabte Künstler der Tokyo Stiftung. Neben zahlreichen Auftritten in ganz Europa als Organist, Kammermusiker und Continuospieler, arbeitet er seit 2006 regelmäßig mit dem Dirigenten István Bán bei Konzerten mit Bach-Kantaten, sowie Messen von Haydn und Mozart und anderen oratorischen Werken. Unter Báns Leitung wirkte er auch bei der ersten Oratoriumsaufführung „Il Trionfo“ der Ungarischen Händel Gesellschaft mit. Viele seiner Konzerte wurden vom ungarischen Rundfunk aufgezeichnet, seine erste Orgel CD „Quod barocum vocatur“ erschien in 2011.
István Bán
Christian Eisenberger
Markus Hoffmann
Anne Harvey-Nagl
Stephanie Baubin
Zsuzsanna Bolimowsky
Sophie Gansch
Ágnes Kertész
Éva Posvanecz
Christian Tachezi
Franz Pobenberger
Dorle Sommer
Teresa Nawara
Veronika Körmendy
Luis Zorita
Herwig Tachezi
Hermann Eisterer
Walter Bachkönig
Emma Black
Katalin Sebella
Balázs Winkler
Péter Kővári
A. VIVALDI | Concerto grosso in D | RV 565 |
G. MUFFAT | Concerto grosso „Dulce Somnium” | Nr.4 |
A. VIVALDI | Motetto per soprano „Nulla in mundo pax sincera” | RV 630 |
A. VIVALDI | Simfonia in C | RV 112 |
G. MUFFAT | Concerto grosso „Delirium Amoris” | Nr.11 |
A. VIVALDI | Motetto per soprano solo „Laudate pueri Dominum” | RV 600 |